Herbst 2021: Kürbisse überall - orange braun zeichnet sich der Gaumenschmaus in seinen vielfältigsten Variantionen und beschert uns einen unvergleichlichen Geschmack.
Alleine für diese Farbenpracht lohnt es sich, den Pürrierstab herauszuholen. Ich weiß gar nicht, wie lange ich schon diesen Kuchen backen wollte.
Premiere! Und zwar nicht nur im Handwerk, auch eine im Geschmack. Denn tatsächlich hatte ich zuvor kein Dessert probiert, in dem Kürbis die Hauptzutat war.
Außer man zählt den Pumpkin Pie Frappuccino oder Latte von Starbucks hinzu. Allerdings ist die Kürbiszutat dort ein Aroma, was wohl nicht so wirklich zählt. Dennoch sind sie jede Sünde wert!
Zurück zu diesem himmlischen Prachtstück.
"Ich würde sagen, das erste was wir brauchen... ist ein Kürbis!"
- Gute Fee / CINDERELLA
So ist es. Kürbis. Wer meine Instagram Stories verfolgt, wird sehen, dass ich den Prozess ein wenig dokumentiert habe. Schaut dort gerne in meinen gespeicherten Stories unter "Fall 2021" nach.
Ich habe einen Hokkaido Kürbis verwendet, ihn entkernt und in Würfel geschnitten. Gekocht habe ich ihn dann ca 15 min - ohne Gewürze, Salz oder Pfeffer. Das würde den Geschmack im Kuchen verfälschen. Ich musst ihn lediglich weich kochen, um ihn anschliessend pürrieren zu können.
Da das Kürbispürree erst vollständig auskühlen muss, könnt ihr diesen Step auch schon einen Tag vorher machen. Das Fruchtfleisch ist so zart, dass es sogar reicht, es mit der Gabel zu zerdrücken. So habe ich es gemacht, da man dann noch kleine Kürbisstücke in der Füllung sieht. Mir gefällt das sehr gut, vervollständigt die Textur und erhellt die Farbe.
Zutaten
für den Mürbeteig:
200 g Weizenmehl
1 TL Backpulver
75 g Rohrzucker (oder raffinierter Zucker)
1 Prise Salz
100 g Butter
1 Eigelb
für die Füllung:
700 g Kürbisses (Hokkaido)
180 g Rohrzucker
2 - 2,5,5 TL Pumpkin Pie Gewürz (zB von Just Spices)
3 Eier
1 Prise Salz
200 g Frischkäse
Den Mürbeteig habe ich im Thermomix angemixt und ca 30 min. im Kühlschrank ruhen lassen, damit die Butter wieder fest werden konnte. Das geht aber natürlich auch mit dem Handrührgerät. Dafür müssen nur alle Zutaten vermengt und mit den Knethaken zu einem homogenen Teig verknetet werden.
Sobald der Teig etwas fester war, habe ich ihn kreisförmig ausgerollt und in meine Pie-Form (26 cm Durchmesser) bis an den Rand hochgelegt und mehrfach regelmäßig mit einer Gabel eingestochen. Er durfte dann noch kurz ruhen während ich das Filling gemixt habe.
Da mein Handrührgerät vor einiger Zeit seinen Geist aufgab und ich - ehrlich gesagt - zu faul war, um diese Mixtur im Thermomix zu verrühren, habe ich das einfach mit einem Schneebesen gemacht. Ich fand sogar, dass das die bessere Alternative war, da die zuvor erhaltenen Kürbisflocken nicht wieder zerstört wurden. Da ihr Frischkäse und Eier beigebt, ist es besonders wichtig, dass das Kürbispürree vollständig ausgekühlt ist. Es könnte sonst passieren, dass beide Zutaten gerinnen.
Der Kuchen ist so wunderbar einfach, weil ihr für beide Parts (Teig und Füllung) tatsächlich nur alles gut vermengen müsst. Es gibt keine Reihenfolge.
Mein Filling empfand ich etwas flüßig und war skeptisch, ob dieses wirklich so fest werden würde, wie ich erhofft habe. Allerdings vertraute ich da auf meine Erfahrung mit dem Cheesecake (ohne Boden), dessen Creme auch immer sehr flüßig ist. Und tatsächlich stockte das Filling wunderschön fest und roch einfach nur zum Niederknien. Meine Tochter kam von oben herunter und strahlte übers ganze Gesicht wegen des betörendes Zimt-Nelken-Duftes.
Dieser kam von der Pumpkin Pie Gewürzmischung von Just Spices. Wenn ihr diese nicht besitzt, könnt ihr einfach 1 TL Zimt-, 1/2 TL Ingwer- und 1 Prise Nelkenpulver vermengen. Der Geschmack sollte dem von Just Spices stark ähneln. Ich habe nicht alle diese Gewürze im Haus und fand es auch schwer eine Kürbiskuchen-Gewürzmischung im Handel zu finden. Wie schön, dass Just Spices da etwas passendes im Sortiment* hat!
Ich habe den Kuchen bei 175 Grad Celsius auf Ober-Unterhotze für ca 70-75 min gebacken. Nach 60 min macht eich den Stäbchentest und war schon total zufrieden. Ich gab ihm aber nochmal 10 min mehr für eine schöne Farbe des Teigrandes.
Leider konnte ich den Kuchen an diesem Abend nicht mehr probieren. Dafür aber am nächsten Morgen. Ich wollte ihn vollständig auskühlen lassen, bevor ich ihn anschneide. Das gilt aber für alle Kuchen, damit sie nicht beim Anschnitt brechen.
Ein Tipp an dieser Stelle: Probiert ihn bitte kühlschrankkalt!
Ich hatte das erste Stück bei Raumtemperatur gekostet und war happy, wie intensiv er schmeckt. Aber als ich ihn am nächsten Tag aus dem Kühlschrank nahm, fiel ich fast vom Stuhl. Diese feste kalte Konsistenz ist himmlisch.
Wer mag, darf ihn gerne mit einer Kugel Vanilleeis oder etwas Schlagsahne servieren. Mir persönlich reicht er schon so.
Ich liebe ihn und werde ihn von nun an jedes Jahr backen, um meinen Herbstzauber einzuläuten.
Guten Appetit ihr Lieben!
*NOT SPONSORED // Alle Zutaten selbst erworben und verarbeitet.
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